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Der richtige Baumschnitt
Schnitt - ist das überhaupt nötig?
Der regelmäßige Schnitt formt einen Baum, lockert ihn auf, oder bringt ihn dazu sich besser zu verzweigen und somit mehr Blüten und Blattknospen anzusetzen. Außerdem macht das Stutzen die Äste kompakter und sorgt dafür, dass der Baum den Schneelasten im Winter besser standhält und windbeständiger wird. Ich würde generell IMMER empfehlen, dass ihr euch im Gartencenter beim Kauf eines Baumes vom Fachpersonal beraten lässt. Auch zu alten Bäumen können euch die Gärtner vor Ort helfen. Denn ihr baut ja auch kein neues Möbelstück zusammen, ohne vorher die Bedienungsanleitung gelesen zu haben.
Mit der Zeit kann aus jedem Laien ein Baumprofi werden - alles ist nur Erfahrungssache…
Trotzdem habe ich versucht, euch hier die wichtigsten Punkte in Bezug auf den Baumschnitt zusammenzufassen.
Faustregeln für den Baumschnitt
Hier einige Faustregeln:
- Der Schnitt soll immer oberhalb einer Knospe angesetzt werden.
- Schnittstellen die größer sind als 5 cm sollten mit einem Wundheilmittel versorgt werden, um Pilzübertragungen zu verhindern.
- Große Schnittstellen sollen möglichst schräg gesetzt werden, damit das Regenwasser ablaufen kann.
Ich habe euch hier eine Checkliste für den richtigen Baumschnitt erstellt:
- Nie im Winter bei Frost oder im Sommer bei Regen schneiden
- Nadelgehölze werden am besten im Herbst geschnitten
- Die meisten Laubbäume schneidet man im Winter (Februar, März) vor dem Austrieb
- Zu zaghafter Rückschnitt hat keinerlei Effekt, zu intensiver verursacht ein starkes Auftreten von Wassertrieben (= gerade Triebe ohne Blüten-/Fruchtansatz)
- Die unteren Zweige werden weniger stärker zurückgeschnitten als die oberen, sodass die Triebe zur Krone hin leicht spitz zulaufen.
Abhängig vom Baum, entscheidet man wie geschnitten werden muss: will man, dass ein Obstbaum viel Ertrag erzielt oder soll ein Zierbaum eine besonders dichte Krone oder eine bestimmte Form ausbilden… ? Die Möglichkeiten sind extrem umfangreich. Prinzipiell ist der Winter als Jahreszeit für Baumschnitte gut geeignet, denn vor allem bei Laubbäumen hat die Gärtnerin jetzt die beste Sicht auf die blattfreien Äste und Zweige. Außerdem besteht keine Gefahr für brütende Vögel. Ein Winterschnitt hat im Frühling ein kräftiges Wachstum der neuen Triebe zur Folge.
Der optimale Schnittmonat für Steinobstbäume wie Kirschen, Marillen und Pfirsiche ist Juli bis September. Vorher sollte in keinem Fall mit einem Schnitt begonnen werden!
Die Walnuss ist am besten im Spätherbst zurückzuschneiden, wenn sie am wenigsten blutet.
Finger weg von der Schere: der schlechte Schnittzeitpunkt
Ich kann euch den Schnitt bei starkem Frost NICHT empfehlen, da das Holz brüchig sein kann. Außerdem - wer will schon bei tiefen Minustemperaturen mit der Gartenschere hantieren?
Für alle Bäume gilt übrigens die Faustregel sie NIE dann zu schneiden, wenn ihre Vitalkräfte am größten sind - also kurz vor und während der Wachstumszeit. Daher ist der Schnitt im Frühling zwischen März und Juni absolut tabu.
Ich hoffe, ich konnte euch einen groben Überblick zum Baumschnitt verschaffen.
Wenn ihr euch immer noch nicht sicher seid, dann fragt mich oder direkt im Gartencenter. Unsere Gärtner helfen euch gerne!
Eure starke Gärtnerin
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