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Pflanzenschutz

Zimmerpflanzen: Schädlinge erkennen und erfolgreich behandeln


Jänner - Dezember
Zimmerpflanzen bereichern jedes Zuhause – umso frustrierender, wenn Schädlinge die grünen Mitbewohner schwächen.

Besonders in der Winterzeit, wenn trockene Heizungsluft vorherrscht, sind viele Pflanzen anfällig für einen Schädlingsbefall. Ohne schnelle Gegenmaßnahmen können diese Schädlinge erheblichen Schaden anrichten.

Doch wie erkennt man die kleinen Eindringlinge und wie geht man gezielt gegen sie vor? Von deformierten Blättern, klebrigen Belägen bis hin zu weißen Flaumspuren gibt es zahlreiche Hinweise, die auf einen Befall hindeuten können. Dieser Leitfaden erklärt die häufigsten Schädlinge, zeigt Bekämpfungsmöglichkeiten auf und gibt Tipps, wie Sie Ihre Pflanzen gesund halten.

Häufige Pflanzenschädlinge erkennen


Trauermücken / Trauerfliegen

Trauermücken (Sciaridae) legen ihre Eier in die feuchte Erde von Zimmerpflanzen. Die glasig-weißen Larven fressen an den Wurzeln, was insbesondere bei jungen Pflanzen zu Welke und Absterben führen kann. Die erwachsenen Trauermücken schwirren um die Pflanze und sind dunkel gefärbt.

Bekämpfung:

  • Gelbtafeln können helfen, die erwachsenen Fliegen zu fangen.
  • Neem Öl zum Gießen
  • Nützlinge wie Nematoden helfen ebenfalls gegen die Trauermücke.
  • Gießverhalten anpassen: Trauermücken mögen feuchte Erde, dort legen sie ihre Eier.
Starkl-Tipp: Eine trockene Erdoberfläche kann die Vermehrung erschweren. 

 

  

 

 Spinnmilben (Tetranychidae)

Spinnmilben sind winzige Spinnentiere (ca. 0,3–0,5 mm groß), die mit bloßem Auge oft schwer zu erkennen sind. Ihr lateinischer Name lautet Tetranychidae. Sie treten häufig in trockenen, warmen Umgebungen auf, weshalb Zimmerpflanzen im Winter besonders anfällig sind. Ein Befall äußert sich durch feine, silbrige Gespinste an den Blattachsen oder Blattunterseiten. Weitere Anzeichen sind kleine, helle Pünktchen auf den Blättern, die später vergilben und abfallen können.

Spinnmilben saugen den Zellsaft der Pflanze aus und schwächen sie dadurch erheblich. Besonders anfällig sind Pflanzen mit weichen Blättern, wie zum Beispiel Ficus-Arten oder Hibiskus.

Tipp zur Bekämpfung:

  1. Erhöhung der Luftfeuchtigkeit: Spinnmilben mögen keine feuchte Umgebung. Besprühe die Pflanze regelmäßig mit Wasser oder stellen Sie einen Luftbefeuchter auf.

  2. Abbrausen der Pflanze: Dusche die Pflanze gründlich ab, um die Milben mechanisch zu entfernen. Achte auch darauf die Blattunterseiten zu reinigen.

  3. Einsatz von Nützlingen: Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) sind natürliche Feinde der Spinnmilben.

  4. Pflanzenschutzmittel: Verwende milde Mittel wie Neemöl oder spezielle Akarizide (Milbenbekämpfungsmittel), die für Zimmerpflanzen geeignet sind (Achtung: vorher beraten lassen!). 

  5. Isolation: Isoliere die befallene Pflanzen, um eine Ausbreitung auf andere Pflanzen zu verhindern.

 

 

Wollläuse (Schmierläuse)

Diese Schädlinge erkennst du an ihren weißen, watteartigen Hüllen, die sie vor äußeren Einflüssen schützen. Sie zählen zu der Unterfamilie der Schildläuse. Wollläuse (Pseudococcidae) verstecken sich gerne in Blattachseln oder an Hüllblättern und vermehren sich rasant – ein Weibchen kann bis zu 600 Eier legen.

Tipp zur Bekämpfung:

  • bei stärkerem Befall: Mit ölhaltigem Schädlingsspray (Paraffin- oder Rapsölbasis) behandeln. Auch hier gilt: Lass dich vorher im Gartencenter beraten! 
  • oder natürliche Feinde wie Schlupfwespen (bspw. von unserem Partnerbetrieb biohelp)
  • Entferne betroffene Pflanzenteile über den Restmüll und reinige die Pflanze vorsichtig mit einem alkoholgetränkten Tuch.

 

Weiße Fliege

Umgangssprachlich werden als Weiße Fliege zwei Arten bezeichnet: Die Gewächshaus-Mottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum) und die Baumwoll-Mottenschildlaus (Bemisia tabaci).

Die Weiße Fliege ist zwar klein (ca. 2-3 mm), kann aber großen Schaden anrichten. Sie kommt gerne im Gewächshaus vor und befällt hier Gemüse, sie taucht aber auch gerne bei Zimmerpflanzen auf, bspw. wenn man Kübelpflanzen oder kälteempfindliche Kräuter drinnen überwintert. Dort saugt sie Pflanzensaft und scheidet Honigtau aus, wodurch Rußtaupilze entstehen. Besonders hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 23 °C begünstigen ihre Vermehrung.

Tipp zur Bekämpfung:

  • Biologische Mittel wie Schlupfwespen, die die Larven der Weißen Fliege parasitieren, sind sehr effektiv (bspw. von biohelp)
  • Bei stärkerem Befall: Mit ölhaltigem Schädlingsspray (Paraffin- oder Rapsölbasis) behandeln. Wieder gilt: Lass dich vorher im Gartencenter beraten!
  • Entferne befallene Pflanzenteile und stelle die Pflanzen separat.

 

Blattläuse

Blattläuse (Aphidoidea) gehören zu den bekanntesten Schädlingen und treten gerne im Garten oder Balkon auf. Die unliebsamen Gäste werden gerne beim Überwintern von Kübelpflanzen mit ins Haus geschleppt und befallen dort auch Zimmerpflanzen.

Diese winzigen Insekten (ca. 1-3 mm groß) sind grünlich bis schwarz und oft flügellos. Sie saugen Pflanzensaft aus den Blättern und hinterlassen dabei klebrigen Honigtau, auf dem sich oft Rußtaupilze ansiedeln. An den jungen Trieben oder Blättern erkennt man sie mit bloßem Auge. Ein Blattlausbefall führt häufig zu vergilbenden und absterbenden Blättern.

Tipp zur Bekämpfung:

  • Bringe Nützlinge wie Marienkäferlarven (im Außenbereich) und Schlupfwespen aus. 
  • Pflanzenschutzmittel aus dem Gartencenter (vorher beraten lassen!) oder Hausmittel wie eine Schmierseife oder Oreganosud helfen ebenfalls.
  • Bringe Nützlinge aus:
    • Bei Blattläusen in Innenräumen sind Marienkäfer im Winter nicht die beste Wahl, da sie sich normalerweise in Winterstarre befinden. Die warme, trockene Heizungsluft in Wohnungen verhindert diese Ruhephase, was den Tieren schadet, so der Bund Naturschutz. Zudem sind sie sehr empfindlich und können beim Versand Schaden nehmen. 
    • Stattdessen eignen sich im Winter Florfliegenlarven besser. Sie sind unempfindlich gegenüber Temperatur und Luftfeuchtigkeit und werden bereits ab 12 °C aktiv. Florfliegen lassen sich das ganze Jahr über in Haus und Wohnung einsetzen, während sie im Freiland witterungsbedingt nur im Sommer wirksam sind.

 

 

Schildläuse

Schildläuse (Coccoidea) zählen zu den häufigsten Schädlingen bei Zimmerpflanzen und befallen gerne Pflanzen, die verholzen. Sie sind schwieriger zu erkennen, da sie oft wie kleine Erhebungen auf der Pflanze wirken. Sie haben ein wachsartiges Schutzschild (ca. 2 mm), das sie vor Fressfeinden schützt. Meistens fallen Schildläuse erst dann auf, wenn der Zuckersaft, den sie ausscheiden, die Blätter verklebt oder die Blätter zum glänzen anfangen. Der Zuckersaft/Honigtau zieht Ameisen an und fördert die Bildung von Rußpilzen.

Tipp zur Bekämpfung:

  • Bei leichtem Befall: Schildläuse abwischen/abbürsten.
  • Bei stärkerem Befall: Mit ölhaltigem Schädlingsspray (Paraffin- oder Rapsölbasis) behandeln. Auch hier gilt: Lass dich vorher im Gartencenter beraten! 
  • Befallene Pflanzen sollten isoliert werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden.

 

 

 

Thripse

Thripse (Thysanoptera) sind 1–2 mm kleine Insekten, die oft erst durch ihre Bewegungen auffallen. Ihre Larven sind hellgrün, die ausgewachsenen Tiere hellbraun. Ein Befall äußert sich durch silbrig-weiße Verfärbungen oder Flecken auf den Blattunterseiten, oft begleitet von schwarzen Kotpunkten.

Bekämpfung:

  • Befallene Pflanzen sollten isoliert und regelmäßig mit Wasser abgespült werden. Eine selbstgemachte Seifenlösung aus Wasser, Seife und etwas Olivenöl kann helfen, die Schädlinge zu bekämpfen.
  • bei stärkerem Befall: Mit ölhaltigem Schädlingsspray (Paraffin- oder Rapsölbasis) behandeln. Wieder gilt: Lass dich vorher im Gartencenter beraten! 
  • Nützlinge wie Raubmilben einsetzten (auch im Winter möglich!)
  • Mit blauen Leimtafeln fängst du ebenfalls viele der lästigen Thripse.

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Zu viel oder zu wenig Wasser?

Kein Schädling, aber eines der häufigsten Schadbilder bei Zimmerpflanzen ist zu viel oder zu wenig Wasser!

Das Gemeine daran: Eine Pflanze, die zu viel gegossen wurde, zeigt genau das gleiche Schadenbild, wie eine Pflanze die vertrocknet ist: Braune Blattränder! 

  • Damit das nicht erneut passiert prüfe IMMER vor dem Gießen, ob die Erde noch feucht ist. 
  • Plane einen fixen Wochentag ein, an dem du deine Pflanzen kontrollierst, so vergisst du weniger aufs Gießen (Achtung: Im Sommer brauchen Pflanzen aufgrund der Wärme meist mehr Wasser als im Winter!). 
  • Erste-Hilfe-Maßnahme bei zu viel Wasser: Wechsle die Blumenerde auf eine trockene Blumenerde. Kontrolliere ob die Wurzeln verfault sind. Kaputte teile schneide ab und entsorge sie. 

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Starkl-Profi-Tipp: Sehr zu empfehlen ist auch ein Boden-Feuchtigkeitsmessgerät für Zimmerpflanzen (in allen Starkl Gartencentern erhältlich). 

 

So funktioniert's: Der Feuchtigkeitsmesser wird in den Topf gesteckt. Der Zeiger zeigt sofort an, ob du gießen musst, oder ob der Wurzelballen noch feucht genug ist. Vorbei ist das Bohren mit dem Finger im Blumentopf. 

 

Schädlingen bei Zimmerpflanzen vorbeugen

Vorbeugung ist der beste Schutz gegen Schädlinge. Dazu gehört, die Pflanzen gesund zu halten und ihnen optimale Bedingungen zu bieten:

  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Viele Schädlinge wie Spinnmilben und Thripse bevorzugen trockene Luft. Mit einem Luftbefeuchter oder durch regelmäßiges Besprühen der Pflanzen kann die Luftfeuchtigkeit erhöht werden.
  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfe deine Pflanzen bei jedem Gießen auf erste Anzeichen eines Schädlingsbefalls.
  • Staub entfernen: Staub auf den Blättern verringert die Lichtaufnahme und schafft ideale Bedingungen für Schädlinge. Wisch die Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch ab.
  • Pflanzenpflege: Eine ausgewogene Düngung und der Einsatz von Stärkungsmitteln fördern die Widerstandskraft der Pflanzen.
  • Abgestorbene Pflanzenteile entfernen: Diese können als Brutstätten für Schädlinge dienen.
  • Gießverhalten kontrollieren: Zu feuchter Boden kann vor allem die Population von Trauermücken explodieren lassen. Achtet also darauf, dass die Erde abtrocknen kann, bevor erneut gegossen wird!
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