Heil-Aloe

Die Aloe vera, auch bekannt als Heil-Aloe oder Aloe barbadensis Vera, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Affodill-Gewächse. Anders als viele denken, ist sie nicht mit den Agaven verwandt, sondern näher mit Fackellilien und Steppenkerzen. Sie hat bis zu 90 Zentimeter lange, gezähnte Blätter, die in Rosetten stehen und fleischig verdickt sind. Während der Blütezeit wächst aus der graugrünen Rosette ein bis zu drei Meter hoher, verzweigter Blütenstiel empor, der je nach Sorte mit gelben oder roten Einzelblüten dicht besetzt ist.

Die Aloe vera hat eine lange Tradition als Heilpflanze und wurde schon in der Antike wegen ihrer wundheilenden Wirkung geschätzt. Ihre Heimat sind wahrscheinlich der Sudan und die arabische Halbinsel, doch heute wird sie weltweit angebaut, besonders in Regionen mit trockenem, tropischem oder subtropischem Klima. Der Saft der Blätter wird vor allem zur Linderung und Heilung von Krankheiten und Verletzungen der Haut genutzt, da er eine reinigende und beruhigende Wirkung hat. Auch bei Schnittwunden, schlecht heilenden Wunden, Abszessen, Akne und Neurodermitis kann er helfen. Darüber hinaus kann der Pflanzensaft als Abführmittel eingesetzt werden.

Für die Pflege der Aloe vera ist ein warmer, vollsonniger Standort ideal. Als Zimmerpflanze bevorzugt sie einen Platz an einem hellen und sonnigen Südfenster oder im Wintergarten. Der Boden sollte mineralisch, eher humusarm und nährstoffreich sein, jedoch nicht zu feucht, da Staunässe zu Fäulnisschäden führen kann. Sandhaltige und gut wasserdurchlässige Erden, wie etwa fertige Kakteen- oder Sukkulentenerden, eignen sich gut für die Pflanze. Wichtig ist auch, die Aloe vera im Sommer auf den Balkon oder die Terrasse zu stellen, da dort die Lichtbedingungen wesentlich besser sind. Beim Gießen sollte man sparsam sein und darauf achten, dass das Innere der Rosette nicht feucht wird, um Fäulnisschäden zu vermeiden. Am besten wässert man die Pflanze über einen Untersetzer und versetzt das Gießwasser alle zwei Wochen mit etwas flüssigem Kakteendünger. Nach dem Verwelken des Blütenstands sollte dieser abgeschnitten werden, um den Ansatz neuer Blüten zu fördern.

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass während die Aloe vera als Heilpflanze geschätzt wird, andere Vertreter der Gattung wie die Grannen-Aloe, die Spiral-Aloe und die Tiger-Aloe zu den giftigen Pflanzen gehören und nicht für den Verzehr geeignet sind.