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Obstbäume richtig schneiden – dein umfassender Ratgeber

Der richtige Schnittzeitpunkt bei Obstbäumen
Das Ziel beim Schneiden von Obstbäumen ist es, gesunde, vitale Bäume zu erhalten, die reichlich Früchte tragen. Durch gezielten Rückschnitt förderst du Licht- und Luftdurchlässigkeit, entfernst alte oder schwache Triebe und steuerst das Wachstum neuer Äste.
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Kernobst (Apfel, Birne, Quitte) wird meist im Spätsommer oder Winter geschnitten, um Wassertriebe zu reduzieren und die Fruchtqualität zu steigern.
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Steinobst (Pfirsich, Marille, Zwetschke) wird direkt nach der Ernte geschnitten, oft auch während der Blüte, um die zukünftigen Fruchttriebe klar zu erkennen.
Idealerweise wächst der Baum in pyramidaler Form, so dass die Krone stabil ist und Licht alle Früchte erreicht.

Steinobst schneiden (Marille, Pfirsich, Zwetschke & Co.)
Der Schnitt erfolgt am besten direkt nach der Ernte.
Profitipp: Bei Pfirsich und Nektarine ist ein Schnitt während der Blüte empfehlenswert. Nur in dieser Zeit kannst du die Fruchttriebe eindeutig erkennen – da diese Arten zur extremen Fruchtbildung neigen, ist es wichtig, gezielt einzugreifen.

Kernobst schneiden (Apfel, Birne, Quitte)
Früher: Traditionell wurden Apfel, Birne und Quitte in den Wintermonaten (Jänner bis März) geschnitten, also noch vor dem Austrieb.
Heute: Viele Fachleute empfehlen den Spätsommer (August–September).
- Vorteil: Die Wundheilung ist besser, da es warm und trocken ist.
- Es entstehen weniger Wassertriebe.
- Krankheiten haben weniger Chancen, da die Schnittstellen schneller abtrocknen.
Ausnahme: Direkt nach der Pflanzung führst du einen Pflanzschnitt durch. So stellst du ein Gleichgewicht zwischen Krone und Wurzeln her.

So schneidest du einen Obstbaum richtig
Egal ob Kernobst oder Steinobst – die grundlegenden Regeln beim Schneiden sind gleich. Wichtig ist eine scharfe, saubere Baum- oder Astschere, damit die Schnittwunden glatt und klein bleiben.
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Auslichtungsschnitt: Wo kein Ast mehr wachsen soll, schneidest du direkt an der Astgabelung.
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Nach innen wachsende Äste: Entferne sie großzügig, damit Licht ins Kroneninnere gelangt.
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Totholz entfernen: Schneide abgestorbene Äste so weit zurück, bis die Schnittstelle wieder einen grünen Ring zeigt.

- Wassertriebe (steile, senkrechte Äste): Diese kannst du einkürzen – etwa auf zwei Drittel – und zwar knapp über einer nach außen gerichteten Knospe. Alternativ kannst du sie waagrecht anbinden.
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Kreuzende Äste: Wenn sich Äste gegenseitig behindern oder scheuern, entferne den schwächeren komplett.
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Knospen beachten: Schneide stets ca. 5 Millimeter über einer nach außen gerichteten Knospe, ohne diese zu verletzen. So bestimmst du aktiv die Wuchsrichtung der neuen Äste.
Mit der Zeit entwickelt sich so eine gleichmäßige, pyramidenförmige Krone, die stabil ist, viel Licht einfängt und reichlich Früchte trägt.

Alte Obstbäume richtig schneiden
Bei jüngeren Obstbäumen genügt meist der reguläre Rückschnitt. Doch bei alten Bäumen (ab ca. 15 Jahren) sind spezielle Schnittmaßnahmen gefragt:
- Ableiten: Ältere Triebe werden auf jüngere Seitentriebe zurückgesetzt.
- Überbauungen entfernen: Überlagernde Äste werden herausgenommen, um die Krone zu öffnen.
- Auslichten: So verhinderst du, dass die Krone zu dicht wird und Früchte im Inneren nicht mehr ausreifen.
Gerade bei alten Bäumen ist Fingerspitzengefühl gefragt – hier lohnt sich oft die Beratung durch Fachleute.

Schutz vor Schädlingen nicht vergessen
Ein gesunder Schnitt ist wichtig, aber auch die Baumpflege nach dem Rückschnitt solltest du beachten.
- Gegen Schädlinge wie den Frostspanner helfen Leimringe oder Leimsprays.
- Sie verhindern, dass die Schädlinge über den Stamm in die Krone gelangen.
- Am besten bringst du die Leimringe im Herbst an und kontrollierst sie regelmäßig.
So bleibt dein Baum nicht nur gut in Form, sondern auch gesund.
Obstbaum schneiden leicht gemacht
Ob Apfel, Birne, Quitte oder Steinobst – mit dem richtigen Schnittzeitpunkt und ein paar klaren Handgriffen stärkst du deine Obstbäume und sicherst dir eine reiche Ernte.
Junge Bäume brauchen einen regelmäßigen Erziehungsschnitt, ältere Bäume etwas mehr Fingerspitzengefühl. Aber keine Sorge: Obstbäume sind robust und verzeihen kleine Fehler – wichtig ist nur, dass du regelmäßig schneidest.
In unserer Videoanleitung zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie’s geht. Und wenn du dir Unterstützung wünschst, hilft dir unsere Starkl-Gartengestaltung gerne weiter.

Obstbaum Krankheiten
Obstbäume neigen manchmal zu Krankheiten. Hier findest du eine kurze Übersicht und weiterführende Links, zu den häufigsten Krankheitsbildern bei Obstbäumen:
- Schorf (z. B. Apfelschorf, Birnenschorf) → dunkle, rissige Flecken auf Blättern und Früchten.
- Mehltau (Echter und Falscher Mehltau) → weißer, mehliger Belag auf Blättern, Trieben und Früchten.
- Monilia-Fruchtfäule (Spitzendürre, Monilia-Lagerfäule) → braune, faulende Früchte mit typischen konzentrischen Sporenringen.
- Feuerbrand → bakterielle Krankheit, Blätter und Blüten welken und sehen „verbrannt“ aus.
- Kräuselkrankheit (vor allem bei Pfirsichen, Nektarinen, Mandeln) → stark verkrüppelte und verfärbte Blätter.
- Obstbaumkrebs → eingesunkene, rissige Stellen an Rinde und Ästen, Baum wird geschwächt.
- Rostkrankheiten (z. B. Birnenrost) → gelb-orange Flecken auf Blättern, oft mit Pilzüberträger (Wacholder).
- Bakterienbrand (z. B. bei Kirsche, Pflaume) → dunkle, eingesunkene Stellen an Trieben und Rinde.
- Blattläuse → gekräuselte Blätter, Honigtau-Ausscheidungen, geschwächte Triebe.
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